Hallo,
Ich habe mir nach langem Hin und Her meine erste Drohne gekauft, und zwar eine DJI mini 2. Dass ich die Drohne versichern lassen und sie registrieren muss, ist mir bekannt. Dass es Flugbeschränkungen gibt, die man unter anderem in der DJI App sehen kann, aber auch in einzelnen nationalen Apps, wusste ich im Vorfeld auch.
Etwas überrascht war ich, als ich - etwas zu spät - die ÖAMTC Drohnen-App installiert und gesehen habe, dass ganz Wien eine Flugverbotszone ist. Das ergibt zwar Sinn, ich hätte aber schon gehofft, dass Flüge in sehr geringer Höhe für solche kleinen Drohnen problemlos möglich sein würden. Leider ist dem (offenbar erst seit kurzer Zeit) nicht so.
Für meinen Urlaub in Apulien hatte ich ebenfalls Hoffnung, schöne Videos an traumhaften Stränden drehen zu können, so wie ich sie zu Apulien auf Youtube auch schon gesehen habe. Die italienische D-flight Website zeigt leider mehr Einschränkungen an als die DJI App, sodass nahezu alle sehenswerten Gegenden in Apulien Flugverbotszonen (komplett oder für die Kategorie "Open") sind. Einige rote Flecken in der Karte weisen darauf hin, dass die Flugverbotszone nur in gewissen Zeiträumen gültig ist. Der Link zur italienischen Website, die diese zeitliche Einschränkung näher erläutert, führt aber zu einem Login, für das ich keine Zugangsdaten habe und zu dem man sich dort auch nicht neu registrieren kann. Also kann ich nur vermuten, dass das Flugverbot gerade in der Urlaubssaison gültig ist, da so keine Touristen durch Drohnen gefährdet oder belästigt werden. Wirkliche Klarheit habe ich aber nicht, und auch nicht das Gefühl, die Drohne im anstehenden Urlaub in Apulien wirklich sinnvoll nützen zu können.
Ein weiterer Grund für den Kauf ist ein Ferienort in Ungarn, idyllisch mitten in der Natur gelegen, an dem ich die Drohne ebenfalls für schöne Fotos und Videos verwenden würde. Hier zeigt die DJI App keine Einschränkungen, alles sieht unproblematisch aus (eine eigene ungarische App, die ich im Playstore aber nicht finde und nach sideloading trotzdem nicht verwenden kann, sieht das vielleicht anders). Eine Google-Suche zu Drohnen in Ungarn ergibt aber, dass es in Ungarn gar kein Drohnengesetz gibt, und dass allgemeine Regeln für unbemannte Flugobjekte gültig sind, wonach man für jeden Flug (unabhängig von Größe, Gewicht, Höhe, Ort etc.) einen umständlichen Antrag mit mehreren Dokumenten auf Ungarisch stellen muss, und das idealerweise mindestens 30 Tage vor dem Flug. Wird dem Antrag stattgegeben, dann hat man 30 Tage lang das Recht, dort zu fliegen, muss jedoch jeden einzelnen Flug mindestens 30 Minuten vorher anmelden, und selbst dann kann es sein, dass man nicht fliegen darf.
Ich gestehe, ich habe mich zu spät über die möglichen Schwierigkeiten und die Voraussetzungen an einzelnen Orten informiert.
Ich frage mich, wie man dieses Hobby genießen kann, wenn einem derart viele Steine in den Weg gelegt werden. Ich verstehe ja Sicherheitsbedenken, denke jedoch auch, dass einem im Gegenzug für die Versicherung und Registrierung ein klein wenig Eigenverantwortung zugetraut werden sollte. Dass ich am Strand nicht über Menschengruppen fliege und im Stadtgebiet nicht über private Grundstücke fliege oder in große Höhen aufsteige, ist doch klar. Aber wenn ich in ganz Wien (das ist nun einmal meine Heimatstadt) nicht einmal im eigenen Garten 5 Meter aufsteigen darf, um mein eigenes Haus zu fotografieren, ohne dass mich der Nachbar wegen des Flugverbots theoretisch anzeigen könnte, dass ich weiters im Italienurlaub die Drohne offenbar kaum sinnvoll verwenden kann und dass ich für einen kurzen und niedrigen Flug mitten im grünen Nirgendwo in Ungarn die schwierige Landessprache lernen (oder Formulare übersetzen) und vor jedem Flug zig Dokumente ausfüllen muss, verdirbt mir ehrlich gesagt ein wenig die (Vor-)Freude und lässt mich zögern, die Drohne auch nur auszupacken und sie zu registrieren. EIne Rücksendung fühlt sich momentan viel unkomplizierter an, aber ganz aufgeben will ich die Hoffnung noch nicht.
Was würdet ihr mir raten? Wird in der Praxis vielleicht gar nicht so heiß gegessen wie gekocht? Nach dem Motto: Wo kein Kläger, da kein Richter? Habe ich mit den drei Gebieten, die mir bisher vorschweben (Wien, Apulien, ungarische Seite vom Neusiedlersee), einfach besonders großes Pech?
Wenn ihr auch in einer Großstadt wohnt, müsst ihr zum Fliegen auch nach Orten suchen, wo das Fliegen erlaubt ist? Könnt ihr euren Urlaubsort noch unabhängig von der Drohnenkarte auswählen und dann dort vor Ort Spaß mit der Drohne haben, oder muss man gerade an den interessantesten Orten zunehmend nach Lücken in der Verbotskarte suchen? Mir kommt es jedenfalls so vor, als sollte es einem unnötig schwer gemacht werden.
Ich habe gesehen, dass Berlin (bis auf Flughafen und Mitte) in der DJI App relativ frei zu sein scheint. Hier ist die einzige Einschränkung dann wohl das Verbot, über bewohntem Gebiet zu fliegen. Schaut man nach Rom oder Wien, sieht man eine einzige Flugverbotszone. Wenn ich nun die Drohne behalte und immer mehr Städte immer restriktiver werden, wird das Gerät irgendwann zum Museumsstück werden.
Kurz gefasst - meine Frage ist eigentlich simpel und doch auch schwierig:
Soll ich die Drohne behalten, werde ich trotz der ernüchternden Einschränkungen damit Spaß haben können, oder vermiesen es einem die Regularien zunehmend, sodass man die Drohne aus Sorge, irgendein Verbot (nicht jede App deckt offenbar überall alles ab) zu übersehen, erst gar nicht startet? Da ich keinerlei Erfahrung habe und mich derzeit einfach unsicher fühle, zähle ich auf eure Erfahrung!
Danke im Voraus für eure Kommentare und Ratschläge!
Liebe Grüße,
Alex
Ich habe mir nach langem Hin und Her meine erste Drohne gekauft, und zwar eine DJI mini 2. Dass ich die Drohne versichern lassen und sie registrieren muss, ist mir bekannt. Dass es Flugbeschränkungen gibt, die man unter anderem in der DJI App sehen kann, aber auch in einzelnen nationalen Apps, wusste ich im Vorfeld auch.
Etwas überrascht war ich, als ich - etwas zu spät - die ÖAMTC Drohnen-App installiert und gesehen habe, dass ganz Wien eine Flugverbotszone ist. Das ergibt zwar Sinn, ich hätte aber schon gehofft, dass Flüge in sehr geringer Höhe für solche kleinen Drohnen problemlos möglich sein würden. Leider ist dem (offenbar erst seit kurzer Zeit) nicht so.
Für meinen Urlaub in Apulien hatte ich ebenfalls Hoffnung, schöne Videos an traumhaften Stränden drehen zu können, so wie ich sie zu Apulien auf Youtube auch schon gesehen habe. Die italienische D-flight Website zeigt leider mehr Einschränkungen an als die DJI App, sodass nahezu alle sehenswerten Gegenden in Apulien Flugverbotszonen (komplett oder für die Kategorie "Open") sind. Einige rote Flecken in der Karte weisen darauf hin, dass die Flugverbotszone nur in gewissen Zeiträumen gültig ist. Der Link zur italienischen Website, die diese zeitliche Einschränkung näher erläutert, führt aber zu einem Login, für das ich keine Zugangsdaten habe und zu dem man sich dort auch nicht neu registrieren kann. Also kann ich nur vermuten, dass das Flugverbot gerade in der Urlaubssaison gültig ist, da so keine Touristen durch Drohnen gefährdet oder belästigt werden. Wirkliche Klarheit habe ich aber nicht, und auch nicht das Gefühl, die Drohne im anstehenden Urlaub in Apulien wirklich sinnvoll nützen zu können.
Ein weiterer Grund für den Kauf ist ein Ferienort in Ungarn, idyllisch mitten in der Natur gelegen, an dem ich die Drohne ebenfalls für schöne Fotos und Videos verwenden würde. Hier zeigt die DJI App keine Einschränkungen, alles sieht unproblematisch aus (eine eigene ungarische App, die ich im Playstore aber nicht finde und nach sideloading trotzdem nicht verwenden kann, sieht das vielleicht anders). Eine Google-Suche zu Drohnen in Ungarn ergibt aber, dass es in Ungarn gar kein Drohnengesetz gibt, und dass allgemeine Regeln für unbemannte Flugobjekte gültig sind, wonach man für jeden Flug (unabhängig von Größe, Gewicht, Höhe, Ort etc.) einen umständlichen Antrag mit mehreren Dokumenten auf Ungarisch stellen muss, und das idealerweise mindestens 30 Tage vor dem Flug. Wird dem Antrag stattgegeben, dann hat man 30 Tage lang das Recht, dort zu fliegen, muss jedoch jeden einzelnen Flug mindestens 30 Minuten vorher anmelden, und selbst dann kann es sein, dass man nicht fliegen darf.
Ich gestehe, ich habe mich zu spät über die möglichen Schwierigkeiten und die Voraussetzungen an einzelnen Orten informiert.
Ich frage mich, wie man dieses Hobby genießen kann, wenn einem derart viele Steine in den Weg gelegt werden. Ich verstehe ja Sicherheitsbedenken, denke jedoch auch, dass einem im Gegenzug für die Versicherung und Registrierung ein klein wenig Eigenverantwortung zugetraut werden sollte. Dass ich am Strand nicht über Menschengruppen fliege und im Stadtgebiet nicht über private Grundstücke fliege oder in große Höhen aufsteige, ist doch klar. Aber wenn ich in ganz Wien (das ist nun einmal meine Heimatstadt) nicht einmal im eigenen Garten 5 Meter aufsteigen darf, um mein eigenes Haus zu fotografieren, ohne dass mich der Nachbar wegen des Flugverbots theoretisch anzeigen könnte, dass ich weiters im Italienurlaub die Drohne offenbar kaum sinnvoll verwenden kann und dass ich für einen kurzen und niedrigen Flug mitten im grünen Nirgendwo in Ungarn die schwierige Landessprache lernen (oder Formulare übersetzen) und vor jedem Flug zig Dokumente ausfüllen muss, verdirbt mir ehrlich gesagt ein wenig die (Vor-)Freude und lässt mich zögern, die Drohne auch nur auszupacken und sie zu registrieren. EIne Rücksendung fühlt sich momentan viel unkomplizierter an, aber ganz aufgeben will ich die Hoffnung noch nicht.
Was würdet ihr mir raten? Wird in der Praxis vielleicht gar nicht so heiß gegessen wie gekocht? Nach dem Motto: Wo kein Kläger, da kein Richter? Habe ich mit den drei Gebieten, die mir bisher vorschweben (Wien, Apulien, ungarische Seite vom Neusiedlersee), einfach besonders großes Pech?
Wenn ihr auch in einer Großstadt wohnt, müsst ihr zum Fliegen auch nach Orten suchen, wo das Fliegen erlaubt ist? Könnt ihr euren Urlaubsort noch unabhängig von der Drohnenkarte auswählen und dann dort vor Ort Spaß mit der Drohne haben, oder muss man gerade an den interessantesten Orten zunehmend nach Lücken in der Verbotskarte suchen? Mir kommt es jedenfalls so vor, als sollte es einem unnötig schwer gemacht werden.
Ich habe gesehen, dass Berlin (bis auf Flughafen und Mitte) in der DJI App relativ frei zu sein scheint. Hier ist die einzige Einschränkung dann wohl das Verbot, über bewohntem Gebiet zu fliegen. Schaut man nach Rom oder Wien, sieht man eine einzige Flugverbotszone. Wenn ich nun die Drohne behalte und immer mehr Städte immer restriktiver werden, wird das Gerät irgendwann zum Museumsstück werden.
Kurz gefasst - meine Frage ist eigentlich simpel und doch auch schwierig:
Soll ich die Drohne behalten, werde ich trotz der ernüchternden Einschränkungen damit Spaß haben können, oder vermiesen es einem die Regularien zunehmend, sodass man die Drohne aus Sorge, irgendein Verbot (nicht jede App deckt offenbar überall alles ab) zu übersehen, erst gar nicht startet? Da ich keinerlei Erfahrung habe und mich derzeit einfach unsicher fühle, zähle ich auf eure Erfahrung!
Danke im Voraus für eure Kommentare und Ratschläge!
Liebe Grüße,
Alex
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