Filmen mit ND Filtern… bin ich zu doof?

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    • Filmen mit ND Filtern… bin ich zu doof?

      Hi Leute,

      Bin gerade in den Dolomiten und wollte heute mit der Mini 3 pro das erste mal etwas filmen. Ich habe früher noch nie mit NDfiltern gefilmt, daher stelle ich mich gerade etwas blöd an?!

      Ich gehe in den pro Modus, und stelle ISO 100 ein.
      Meine optimale Verschlusszeit läge bei 1/60sec.
      Jetzt muss ich anhand der UmgebungsHelligkeit schauen welchen ND Filter ich wähle, um diese Belichtungszeit zu erreichen.

      Soweit klar.

      Doch das ganze funktioniert eigentlich nur, wenn ich irgendein statisches Bild filme? Sobald ich einen Schwenk von links nach rechts in der Landschaft filmen möchte, passt beim ersten Bild Ausschnitt die Helligkeit noch, während des schwenks in den zweiten Bildausschnitt wird das Bild meistens entweder unbrauchbar dunkler oder unbrauchbar heller.


      Das selbe, bei einem Schwenk mit dem Gimbal von ganz unten nach oben.

      Jetzt mal ganz blöd gefragt: Stelle ich mich blöd an, mache ich etwas falsch? Oder wie filmen die ganzen Influenzer das ohne eine Veränderung der Helligkeit? Doch nicht im Pro Modus mit ND Filter?

      danke!

      gruss flo
    • Hahahaa...ich muss echt schmunzeln, weil es mir draußen mit den ND Filtern auch so geht.
      Ich nutze am Smartphone einen Belichtungsmesser, scanne 360° und plane in gewisser Weise was ich aufnehmen möchte.
      Nach einer Unzahl verschiedener Belichtungseinstellungen, entscheide ich mich dann für einen ND Filter und für Motivfahrten die dazu passen.
      Oben in der Luft passt es dann meistens, aber wie du schon geschrieben hast, viel Szenenwechsel ist kaum möglich.
      Zuhause die Ausbeute angeschaut und bewertet, mehrt sich oft das Fazit, wäre ich bloss im AUTO Mode geflogen.
      Da ich meistens auch nochmal im AUTO Mode fliege, habe ich wenigstens ein Backup der Szenen, die im PRO Mode abgesoffen oder ausgefressen sind.
      Ja, man muss den Einsatz von ND Filtern gut planen und die Szenerie vorher im Kopf haben, dann stur abfliegen.

      Bin mal gespannt was hier folgt.
      ..
      Mini 3 Pro, Macbook Air M2
    • Klar verändert sich bei der Blickrichtung auch die Helligkeit. Je mehr Himmel ins Bild kommt desto heller, je mehr Boden desto dunkler. Der ND-Filter hilft in aller erster Linie die fehlende Blende zu ersetzen.

      Die 180°-Regel beim Filmen besagt, dass man 1/fps x 2 die beste Belichtungszeit wäre. Man muss sich jedoch nicht sklavisch an diese Einstellung halten. So sind bei 30 fps 1/60tel ideal, aber alles unter 1/200tel auch i.O. und in jedem Fall deutlich besser als 1/2.000oder 1/4.000tel. Bei 60fps. kommst Du sogar bis auf 1/400tel noch mit guten Ergebnissen.

      Die Mini 3 Pro ist ja mit f1,7 und dem 1/1.3“ Sensor recht Lichtstark. Im August war ich bei sonnigem Wetter im Tessin und am Largo Maggiore eigentlich immer mit dem ND64 unterwegs. Selbst in Täler wo immer mal Licht und Schatten wechseln, hatte ich damit geniale Videoaufnahmen.

      Der Einsatz der ND-Filter ist erst einmal völlig unabhängig ob Du im Pro (manuellen) oder im Normalen (automatik) Modus arbeitest. Das Problem mit dem umstellen der ISO- / Belichtungszeit ist im automatischen Modus mit oder ohne ND genauso gegeben. Findet nur mit dem ND64 6-Blendenstufen weiter unten statt.

      Der Sprung der ISO-Einstellungen bei einem Schwenk ist immer deutlich im Bild sichtbar. Auch das ändern der Belichtungszeit ist sichtbar, jedoch nach meinem Dafürhalten nicht so deutlich wie bei den ISO-Änderungen. Im Pro-Modus unterbindest Du solche Stufen nimmst halt in Kauf, dass ein Teil der Aufnahme über- ein anderen unterbelichtet ist. Von daher nehme ich immer mein Einstellung mit der Sonne vor, da habe ich einen Mittelwert. Quer zur Sonne ist es i.a.R. am dunkelsten, gegen die Sonne am hellsten. Das ist dann der beste Kompromiss. Oder Du überläßt es der Automatik und lebst mit den Belichtungsanpassungen während der Drehung.

      Evtl. ist der Umstand aber auch ein Hauptgrund dafür, dass Drehungen um die gesamte horizontale Achse eigentlich out sind.
    • So wie quadle es beschrieben hat, hätte ich es auch verfasst.

      Ob du einen ND Filter nutzt oder nicht, sobald du im Pro Modus filmst musst du je nach Szene die Belichtungszeit anpassen damit die Aufnahme(n) nicht über- oder unterbelichtet werden. Der Filter hilft halt nur die natürliche Bewegungsunschärfe aufrecht zu erhalten. Es ist etwas viel Fummelei aber irgendwann bekommt man es recht gut hin. Wie mir bekannt ist bist du ja eher der Fotograf. Meine das habe ich letztens auch noch von dir gelesen.

      Ich habe bei der Mini 3 festgestellt, dass man bei Aufnahmen an hellen Tagen dringend einen ND Filter benötigt. Natürlich kann man auch ohne filmen und sich auf eine sehr kurze Belichtungszeit einlassen. Nur dann fängt beim Hochziehen der Kamera sogar der Horizont an zu ruckeln…

      Der ND 64 ist in der Tat an hellen Tagen eine gute Wahl. Habe im Juli aufgrund kurzfristiger Verfügbarkeit ein Filterset nur bis ND32 kaufen können und der Filter grenzt schon fast am Ende des machbaren an einigen Tagen.

      Jede Drohne ist natürlich etwas anders, daher ist es auch irgendwie doof, dass man eine neue Drohne im Urlaub erst kennenlernt obwohl man die Eigenheiten noch garnicht kennt. Erging mir im Sommer auch so aber das Ergebnis war am Ende dann doch akzeptabel.

      Grüße
    • F!o schrieb:

      Oder wie filmen die ganzen Influenzer das

      Die "ganzen Influenzer" wollen in erster Linie, dass du ihre Videos anguckst (Werbeeinnahmen), dir einreden, dass man ohne ND-Filter praktisch nicht leben kann und am Ende wollen sie, dass du auf ihre Affiliate-Links klickst, um damit auch noch was zu verdienen. Da werden so kleine Schwierigkeiten, wie du sie erfahren hast, ganz gerne mal verschwiegen.

      Klar, gibt es auch gute Gründe für ND-Filter (z.B. viel Bewegung im Bildrandbereich) aber man muss auch sehen, dass der Aufwand etwas höher ist und eben nicht alles so locker und flockig klappt, wie im sauber und aufwändig zusammen geschnittenen Video auf YT.
      Gruß
      Peter
    • Was passiert denn wenn ich mit ND64 einfach im AUTO Modus filme? Ich vermute die Kamera möchte kürzere Verschlusszeiten, und setzt die ISO hoch, oder?
      Aber hat das mal wirklich jemand getestet ob man dass dann noch gebrauchen kann?

      Wäre ja schon nervig wenn die Kamera trotz bestem Wetter und Licht auf ISO200 und 400 schaltet um irgendwas von 1/2000 oder kürzer zu erreichen - obwohl dass überhaupt nicht nötig ist.

      @Lorch83
      Ja, mit Video hatte ich bisher noch nicht so viel am Hut. Mir ist auch klar, wofür ich den ND Filter brauche.
      Was ich eben nur nicht verstehe, warum ich im Internet ständig, tolle Kameraschwenks von hellen zu dunklen Bildbereichen sehe, welche IMMER gleichmäßig belichtet sind, und wo das Bild nicht ruckelt.

      Mir wurde ja gerade oben erklärt, dass dürfte es nicht geben. Aber ich seh dass sehr oft, auf YouTube oder z.b. bei Instagram.
    • F!o schrieb:



      Mir wurde ja gerade oben erklärt, dass dürfte es nicht geben. Aber ich seh dass sehr oft, auf YouTube oder z.b. bei Instagram.
      Ich habe ebenfalls genügend solcher Aufnahmen ohne Ruckler. Es gibt zu dem Thema diverse Meinungen und immer wieder Fragen woher solche Ruckler kommen. Dann sollen immer die SD-Karte etc. p.p. oder am letzten Ende DJI dran schuld sein. Also für Videos sind ND-Filter, allen voran bei der Mini 3 Pro unverzichtbar. Und wenn Du weist wofür ND-Filter sein sollen, dann kommst Du nicht umhin, selber Erfahrungen zu sammeln. Wann welcher ND-Filter der Richtige ist, kann man nicht pauschal sagen. Da hilft nur eigene Erfahrung.
    • Poste doch mal ein Beispiel von dem was du meinst bzgl. Influencer. Habe da selber gar keine Idee wo ich sowas mal gesehen habe.

      Der Auto-Mode ist hin und wieder mal zu gebrauchen aber halt nur wenn die Lichtverhältnisse nahezu gleich bleiben.

      Im Auto-Mode versucht die Software einen bestimmten Belichtungswert zu erreichen so das alles gut dargestellt wird. Beispielsweise EV 0.0.

      Richtest du die Kamera auf den Boden aus regelt die Software auf EV 0.0 und alles ist erkennbar. Ziehst du den Gimbal dann hoch in Richtung Horizont wird durch den Himmel u.a. mehr Licht eingefangen und der EV Wert steigt. Die Software regelt dann wieder auf 0.0 herunter und wiederum ist alles erkennbar. Der Nachteil ist halt nur, dass es einige Zeit dauert bis die Helligkeit herunter geregelt wird. Dieses lässt sich dann kurzzeitig am überbelichtet Himmel erkennen was im fertigen Video später blöd aussieht. Sieht man beispielsweise ganz oft bei FPV Videos oder bei GoPro‘s.

      Machst du alles manuell hast du diese Überbelichtung nicht, musst dich dann aber auf einen Kompromiss zwischen zu hellen Himmel oder zu dunklen Boden einlassen. Etwas tricky alles.

      Ich habe einige Zeit lang den Auto-Mode benutzt, die passende Helligkeit durch die Automatik auswählen lassen und dann die Belichtung gesperrt. Geht schneller als alles manuell einzustellen.
      Das lief ganz gut aber da passiert eventuell dass, was du schon schriebest, das keiner wirklich weiß ob nur an der Belichtungszeit oder auch an der ISO gedreht wird. Letzteres wäre bei einer Reihe von Aufnahmen doof da der Qualitätsverlust ja u.U. auffallen könnte.
    • Letztlich ist es ja keine native Frage der ND-Filter, diese ist ja nur nachgelagert.
      Der eigentliche Kern ist doch, ob mit automatischer Belichtung gefilmt werden kann, oder ob man besser manuell belichten sollte, und warum.

      Und die Frage, @F!o , kannst du selbst doch am besten anhand deiner diesbezüglich herausfordernden Motive der Sonnenuntergänge in den Bergen abschätzen. Stelle dir vor - oder besser, probiere es aus - du lässt die Mini 3 automatisch bei einem Shot in die untergehende Sonne belichten, und drehst die Drohne dann oder tiltest die Kamera nach unten. Das automatische Korrigieren der Belichtungswerte wird einfach unschön aussehen.

      Wie gesagt, völlig unabhängig davon, ob ND-Filter benutzt werden oder nicht, der Effekt der unschönen Belichtungskorrektur ist genau der gleiche - nur mit anderen Verschlusszeiten und/oder ISO-Werten.

      F!o schrieb:

      Was ich eben nur nicht verstehe, warum ich im Internet ständig, tolle Kameraschwenks von hellen zu dunklen Bildbereichen sehe, welche IMMER gleichmäßig belichtet sind, und wo das Bild nicht ruckelt.

      Weil das mit Kameras gedreht wird, die mehr Dynamikbandbreite und ein Log Profil haben, das die mehr Blendenstufen nutzbar macht. Auch das kannst Du selbst mit der Mavic 3 vergleichen, die in D-Log schlicht Kreise um die Mini 3 mit D-Cinelike läuft.

      Mit der Mini 3 bleibt einem eben nichts anderes übrig, als irgendwas überstrahlen oder absaufen zu lassen, wenn sich die Belichtungssituation stark ändert. Oder man achtet darauf, dass das nicht in einem einzelnen Shot passiert. Oder man muss den eben in Auto filmen. Oder eine andere Drohne nehmen, mit der das geht. Einen Tod muss da man sterben.


      Zum ND-Filter

      F!o schrieb:

      Was passiert denn wenn ich mit ND64 einfach im AUTO Modus filme? Ich vermute die Kamera möchte kürzere Verschlusszeiten, und setzt die ISO hoch, oder?

      Das Problem dabei ist, dass die Kamera nicht kürzere, sondern längere Verschlusszeiten für die dunkleren Motive verwendet, und da das irgendwann nicht mehr geht, weil die Automatik sinnvollerweise nicht länger als 360° Shutter zulässt, wird dann die ISO, sprich Verstärkung, hoch gedreht, mit bekannten Nebeneffekten - und mit ND-Filter eben viel früher und/oder höher, als eigentlich notwendig.
      Kurzum: ND-Filter mit Automatik zu benutzen, ist letztlich ziemlich paradox. Klappt zufälligerweise manchmal (bspw. in strahlende Mittagssonne), in bevorzugten Lichtsituationen meist aber nicht.

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • skyscope schrieb:

      Kurzum: ND-Filter mit Automatik zu benutzen, ist letztlich ziemlich paradox. Klappt zufälligerweise manchmal (bspw. in strahlende Mittagssonne), in bevorzugten Lichtsituationen meist aber nicht.

      Genauso ist das. Und deshalb finde ich so Aussagen wie

      quadle schrieb:

      sind ND-Filter, allen voran bei der Mini 3 Pro unverzichtbar.

      völlig überzogen.
      Man kommt auch ganz gut ohne ND-Filter aus, meine ich. Die meisten machen doch eher ruhige Landschaftsaufnahmen, wie auch hier in den vorgstellten Videos oft zu sehen. Das oft angesprochene Ruckeln hat in vielen Fällen ganz andere Ursachen - Stichwort Framerates. Mag ja sein, dass Motion Blur bei schnellen Bewegungen am Bildrand besser aussieht, als scharf und ruckelig - dann kann man so einen Filter ja auch mal anwenden. Aber ständig? Da handelt man sich dann die o.g. Probleme ein und stellt die Belichtung wieder auf Automatik und hat dann vielleicht mal eine passende Verschlusszeit, aber vielleicht auch mal einen unnötig hohen ISO-Wert. Oder man macht sich viel Mühe, plant und fliegt einzelne Szenen, wechselt mehrmals den Filter und weiß, dass neben einigen guten Aufnahmen auch viel Ausschuss dabei rauskommt. Als Profi klar, aber die meisten von uns sind doch Amateure und Gelegenheitsfilmer. Wer da Spass dran hat, das beste rauszuholen - keine Frage, warum nicht. Aber weniger professionellen Amateuren einzureden, dass das unverzichtbar ist, stiftet auch ne Menge Verwirrung, wie man hier sieht.

      Mich würde mal interessieren, Flo, für genau was wolltest du die ND-Filter in den Dolomiten einsetzen? Hattest du Aufnahmen, wo du Motion Blur vermisst hast? Du hast einen Schwenk angesprochen. Braucht man bei einem Schwenk Motion Blur? Wohl eher nicht, weil sich das ganze Bild bewegt und dann mit Motion Blur ja komplett unscharf wäre. Wer will sich das anschauen? Das ist genauso schlimm wie ein ruckelnder Schwenk. Am besten auf dieses "Stilmittel" ganz verzichten oder nur sehr langsam schwenken - und dann braucht man für diesen Zweck eben auch keinen ND-Filter.
      Gruß
      Peter
    • Die Notwendigkeit von ND-Filtern steht auf einem ganz anderen Blatt und wird seit Jahren besprochen: ND-Filter.
      Sie sind immer dann notwendig, wenn sich ein Bildteil oder das gesamte Bild einigermassen zügig bewegt, und das ist wohl überwiegend der Fall, denn das tut es nur dann mit Drohnen nicht, wenn man in Bewegung nur in größerer Höhe filmt, nicht schwenkt oder trackt, und die Kamera dann beim Flug auch nicht nach unten ausrichtet.

      Ob ND-Filter letztlich unverzichtbar sind, hängt dann von dem eigenen Anspruch an Filmqualität ab, und ich würde nun nicht jedem privaten Mini 3 Hobbyisten Anspruchslosigkeit unterstellen wollen. Darüber hinaus sind sie demjenigen zu empfehlen, der sich eben über ruckelnde Clips oder Propellerschatten im Bild beklagt. Nicht mehr und nicht weniger.

      ___

      Zum Nebenschauplatz "Schwenk":

      Chipmunk schrieb:

      Braucht man bei einem Schwenk Motion Blur? Wohl eher nicht
      Aber so was von. Probiere doch mal selbst aus, einen flüssigen Schwenk ohne ND-Filter bei einer Verschlusszeit von sagen wir 1/1000 zu machen.
      Hier als Anhaltspunkt, warum du das nicht hinbekommen wirst.

      Dieser Beitrag wurde bereits 5 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • skyscope schrieb:




      Zum Nebenschauplatz "Schwenk":

      Chipmunk schrieb:

      Braucht man bei einem Schwenk Motion Blur? Wohl eher nicht
      Aber so was von. Probiere doch mal selbst aus, einen flüssigen Schwenk ohne ND-Filter bei einer Verschlusszeit von sagen wir 1/1000 zu machen.Hier als Anhaltspunkt, warum du das nicht hinbekommen wirst.

      Das mag ja sein, dass man da einen Unterschied sieht, ob ich den Schwenk mit 1/1000 oder 1/60 filme. Aber ich bin eben der Meinung, dass beides schlecht aussieht. Was nutzt es, wenn bei 1/60 der Motion Blur sichtbar und dadurch das ganze Bild unscharf wird? Das mag natürlicher aussehen, als das 1/1000 Geruckel, aber schön ist es auch nicht. Bisher habe ich immer auf Schwenks verzichtet oder so langsam geschwenkt, dass es weder ruckelt noch unscharf ist.

      Generell stelle ich ja nicht in Abrede, dass der Einsatz in gewissen Situationen sinnvoll ist. Mich stören nur diese absoluten Aussagen, wie unverzichtbar usw. Da wird oft in Youtube Videos gesagt, dass man einen ND-Filter drauf machen soll und dadurch das Footage quasi automatisch in allen Situationen besser wird. Da gibt es teilweise sogar so Aussagen, dass damit die Aufnahmen nicht so überbelichtet werden oder der Himmel nicht so "ausbrennt" - was für ein Unfug.

      Das mit den Schwenks probiere ich mal aus, denn ich werde mir auch diese Filter besorgen. Aber eben nicht für "always on", sondern nur für ganz bestimmte Aufnahmesituationen, wie z.B. schnellen Tiefflug, etwas flotter geflogene POIs oder so. Wobei man letzteres auch langsam fliegen und bei Bedarf im Schnittprogramm beschleunigen kann.

      Ich fliege halt meist eher nicht so dynamisch, dass ich auf Motionblur angewiesen bin. Und das trifft auch (anhand des hier gesichteten Materials) für viele andere zu. Daher auch meine Frage oben zu den Einsatzbeispielen in den Dolomiten. Da würde ich gerne mal sehen, wo was ruckelt und ob man das mit ND-Filtern besser hinbekommen hätte.

      Und über allem steht dann der Aufwand, den man betreiben muss oder möchte, um diese Filter richtig und sinnvoll einzusetzen. Und da sind wir dann eben wieder beim Unterschied zwischen Profi und Amateur. Für den Profi zweifellos unverzichtbar. Der Amateur muss für sich entscheiden, wie sinnvoll es ist und wieviel Aufwand er betreiben will.
      Gruß
      Peter
    • Chipmunk schrieb:

      Mich stören nur diese absoluten Aussagen, wie unverzichtbar usw. Da wird oft in Youtube Videos gesagt, dass man einen ND-Filter drauf machen soll und dadurch das Footage quasi automatisch in allen Situationen besser wird.
      Was man eben so Algorithmus-orientiert an plakativen Information in ein paar Minuten YouTube Filmchen unterbringen kann.
      Und wer ist denn auch interessiert an einer halben Stunde detailliertem Wieso/Weshalb/Warum? Doch nur eine kleine Handvoll. Selbst in Foren wie hier wird ja nix mehr gross gelesen oder auf erläuternde Links geklickt, wie man immer wieder feststellen kann.


      Chipmunk schrieb:

      ...nur für ganz bestimmte Aufnahmesituationen, wie z.B. schnellen Tiefflug, etwas flotter geflogene POIs oder so. Wobei man letzteres auch langsam fliegen und bei Bedarf im Schnittprogramm beschleunigen kann.
      Es ist egal, ob du schnell fliegst, oder langsam, und es hinterher beschleunigst. Wenn du im Schnittprogramm Upspeeding machst, musst du selbst in mit 180° Shutter und somit mittels ND-Filter erstelltem Footage noch zusätzlich Motion Blur einrechnen, sonst ruckelt auch das wieder.

      Die 180° Shutter-Regel bezieht sich auf die Ziel-Framerate, nicht die bei Filmerstellung. Insofern: Weiss ich beim Filmen schon, dass ich etwas auf jeden Fall upspeede, filme ich im Gegenteil noch mit viel mehr Motion Blur (Extrem-Beispiel: ND1000 und bspw. 1,5 Sekunden Belichtungszeit für Zeitrafferaufnahmen mit 3 Sekunden Intervall), und analog für Slow Motion mit viel weniger bis gar keinem.


      Chipmunk schrieb:

      Der Amateur muss für sich entscheiden, wie sinnvoll es ist und wieviel Aufwand er betreiben will.
      Ich bestreite nicht, dass man für die letzten 30% an Qualität vielleicht 70% des Gesamtaufwands betreiben muss. So ist das nun mal, allerdings bei allem. Wenn ich den Weg aber nicht gehen will, muss ich mich auch nicht wundern, dass meine Filme nicht so aussehen wie bei anderen, und ich mich frage warum. Oder dass ich unterwegs sogar irgendwo auf der Strecke bleibe (Ruckeln etc, siehe oben und Links).

      Dieser Beitrag wurde bereits 9 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • ok, bei der Thematik mit dem Upspeeding bin ich wahrscheinlich einem Denkfehler aufgesessen. Das kommt dann auch mal auf die Testliste in Sachen ND-Filter. Eigentlich wollte ich gänzlich auf diese Filter verzichten - erstens weil sie eben einen erhöhten Aufwand nach sich ziehen (wenn man es richtig machen will) und zweitens weil ich sie im Grunde nicht vermisse. Aber ich finde das Thema spannend und werde sie mir daher kaufen.
      Gruß
      Peter
    • So, ich hab jetzt endlich ein Beispielvideo.
      Bei diesem Video ist deutlich Sichtbar dass ein ND Filter verwendet wurde.
      Trotzdem gelingt hier gleich in der ersten Szene ein fast 270° Schwenk ohne Veränderung der Helligkeit.

      Jetzt frag ich mich natürlich. Warum schafft der dass - und ich nicht?

    • F!o schrieb:

      Bei diesem Video ist deutlich Sichtbar dass ein ND Filter verwendet wurde.

      Woran genau siehst du, dass ND-Filter verwendet wurden?

      F!o schrieb:

      Trotzdem gelingt hier gleich in der ersten Szene ein fast 270° Schwenk ohne Veränderung der Helligkeit.

      Ich sehe in der ersten Szene keinen 270 Grad Schwenk, aber grundsätzlich sehe ich natürlich auch, dass die Belichtung schön gleichmäßig ist. Entweder es ist eine manuelle Belichtung eingestellt und die Helligkeitsunterschiede sind hier einfach nicht so groß oder die Automatik regelt nur in winzigen Sprüngen nach, die nicht auffallen - schwer zu sagen. Von der Belichtung gibt es auf jeden Fall anspruchsvollere Szenarien, wie z.B. von einer Lichtung in den Wald rein oder von abgeschatteten Bereichen in direktes Sonnenlicht rein.

      Niemand kann zaubern. Wenn irgendwas nicht gelungen ist, wird es nicht gezeigt. Warum sollte man einen 270 oder 360 Grad Schwenk zeigen, wo es auch noch starke Helligkeitsunterschiede gibt? Das kann man mit einer Belichtungseinstellung einfach nicht machen. Das ist reine Physik und hat mit ND-Filtern mal gar nichts zu tun.

      Mach dir keinen Stress und filme nur mit Automatik. Oder mach dir viele Gedanken um jede Szene, arbeite mit unterschiedlichen manuellen Einstellungen und verschiedenen Filtern und fliege die Szenen mehrmals ab. Aber kauf dir bitte noch 5 bis 10 weitere Akkus dafür, wenn du am Ende des Tages einen 3-minütigen Film erstellen willst, der hier Applaus bekommt.

      F!o schrieb:

      So, ich hab jetzt endlich ein Beispielvideo.
      Es wäre evt. besser, wenn du ein Video von dir einstellst und wo du da ein Problem siehst. Dann könnte man gezielter sagen, was Sache ist.
      Gruß
      Peter
    • @Chipmunk
      Tatsächlich habe ich mit der Mavic 3 dieses Problem überhaupt nicht. Hier habe ich mit ND32 gefilmt, war immer ungefähr bei 1/60sec, hatte nur ISO auf 400 fixiert und die Blende fixiert und hatte die Belichtungszeit auf Auto.
      Und das Bild ist so wie ich es mir vorstelle.

      Bei der Mini 3 geht dass aber nicht, da man selbst im Pro Modus keine Möglichkeit hat AUTO ISO oder Auto Belichtungszeit einzustellen - im Gegensatz zur Mavic 3.