D cinelike und Sony alpha 7 IV Farbprofil und LUT

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    • D cinelike und Sony alpha 7 IV Farbprofil und LUT

      Hallo zusammen,

      Ich war mit meinen Kumpel auf Tour und haben bei Schnee und wolkig Himmel gefilmt.

      Ich hatte einen ND 64 auf der Linse und er benutzt eine Sony Alpha 7 IV mit sigma objektiv und ND verlaufsfilter.

      In Da vinci resolve ist uns aufgefallen dass die beiden farbprofile schon sehr stark abweichen ( wir haben damit gerechnet da die Sony um Welten besser ist )

      Die mini hat einen leichten Blaustich im Farbprofil
      Nun wollten wir beide Aufnahmen in ein flaches Farbrofil übernehmen und mit einen LUT Graden.

      Die Standard dji luts sind iwie nich das passende.

      Hat bitte jemand Erfahrung mit den beiden farbrofil bzw kann helfen ?
      Bzw hat Erfahrungen mit eigenen LUTs?

      Reicht es vom workflow her beide farbprofile flach zu machen und alle auf einmal zu Graden? ( ist nicht die 100% Lösung) doch einen Konsens zwischen bearbeitungszeit und quali müssen wir eingehen

      Schnee und Wolken sind eher suboptimal da beides unterschiedlich ausbrennt , doch vllt hat jmd ja schonmal dasselbe Problem gehabt


      Danke und Grüße
      Thorsten
    • Fly-1987 schrieb:

      Nun wollten wir beide Aufnahmen in ein flaches Farbrofil übernehmen und mit einen LUT Graden.
      Irgendwas im Nachhinein in ein "flaches Profil" (aka Log-Gamma) zu drücken, wäre der falsche Ansatz.
      Zunächst muss mal alles in das Normalprofil (Rec.709) als gemeinsamer Nenner, dabei dann die Farben und Kontrast der beiden Kameras soweit wie möglich angleichen. Was den Kontrast angeht, ist der kleinste gemeinsame Nenner hier D-Cinelike.

      Das geht alles nicht mit Knopfdruck, sondern nur über Handarbeit.
      In Super-Kürze zum Nach-googeln/-tuben: Macht anhand des Schnees erst mal einen Weißabgleich (je Shot) und pickt Euch dann in einem Shot, den beide Kameras aufgenommen haben, Farben heraus (Rot, Grün, Blau, usw.), und zieht diese im D-Cinelike Clip in Resolve einzeln via HSL-Kurven anhand des Vectorscope in die jeweiligen Bereiche der A7IV. Dann kann abschließend der Look mit einer LUT und weiterer Feinarbeit über alles hinweg gegradet werden.

      P.S.
      Grundsätzlich nennt sich das übrigens "Camera Matching", wird andauernd gemacht, und ist der Grund, dass bei Aufnahmen mit verschiedenen Kameras vorher ein Chart ins Bild beider Kameras gehalten wird, damit man sie anhand dessen schneller und einfacher manuell miteinander abgleichen ("matchen") kann. Und damit lässt sich dann auch eine individuelle "Matching LUT" erstellen, die dann ausschließlich dafür vorab auf alle Clips einer Kamera angewendet werden kann, bevor dann alles andere erfolgt.

      Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • hey skyscope,

      Cameramatching ist genau das Wort was ich gesucht habe .

      Danke für die Infos, das chart filmst du dann ab um die definierte Farben für das Maschine zu haben ? - Da wäre is garnich drauf gekommen wir sind halt noch ganz am anfang :)

      Der Prozess muss halt einfach über die Zeit verfeinert /angepasst werden bis wir die richtigen settings haben .


      Danke und viele grüße
    • Fly-1987 schrieb:

      Danke für die Infos, das chart filmst du dann ab um die definierte Farben für das Maschine zu haben ?
      Genau.
      Vorteil des Charts sind zum einen eben die definierten Farben, die sich genau auf dem Vectorscope abbilden, und sich dann präzise mit HSL-Kurven ziehen lassen. Ausserdem kann man damit das Ganze natürlich auch zuhause unter voll kontrollierten Bedingungen machen, um da schon mal auf 90% Abgleich zu kommen. Unter Realbedingungen ist dann Feintuning angesagt, da das Ganze immer wieder etwas anders aussieht, abhängig von Unterschieden in Kameraeinstellungen und bei unterschiedlichem Umgebungslicht. Deshalb hält man am Set eben immer trotzdem noch kurz das Chart rein.
      Selbst bei vermeintlich gleichen Profilen wie zwischen Sony FX3 und A7IV (beide SLog-3) gibt es feine Unterschiede, die nicht direkt auffallen, aber wenn man bspw. bei Interviews zwischen den beiden hin und her schneidet. Auch feinste Unterschiede in Hauttönen nimmt das menschliche Auge sofort wahr, wir sind darauf getrimmt. ;)

      Hier mal als Beispiel im Vergleich zwischen DJI Avata und Gopro Hero11. (Ich nutze dazu meist Final Cut, da man sich hier zwei Viewer nebeneinander mit ihren eigenen Scopes anzeigen lassen kann. Aber logischerweise geht es in Resolve auch, ist ohne zusätzliche Scope-Tools (extern oder bspw. Scopebox) nur etwas umständlicher.




      Idealerweise maskiert man sich die Farben, um die es hier geht, noch aus, so wie hier.
      Sieht erst mal ziemlich ähnlich aus, oder? ;)

      Wenn man aber hin und her wechselt, sieht man die Unterschiede, schon im Weißabgleich trotz gleichen Einstellungen, aber eben vor allem in den Farben:



      Und es kommt da wirklich auf Nuancen an, da sich diese in realen Bilder sofort auswirken. Die langen Linien zeigen übrigens die Farben mit voller Sättigung an, die kürzeren die mit nur 50% Sättigung (Reihe 2). Wichtig, da man auch hier sieht, dass die Farben nicht konsistent über ihre Sättigungsverlauf sind (die kurzen Linien weichen ab).
      Nur ganz nebenbei: Man kann die Avata so auf Gopro-Look trimmen, so dass sie sich nicht mehr von dieser unterscheidet. Im Gegenteil, sie bietet einen weiteren Bildausschnitt als die Hero11 und rauscht auch weniger. Auch von der vermeintlich höheren Auflösung der Hero11 ist im Vergleich nichts zu sehen.

      Kurzum, das Chart ist eine fast unverzichtbare Hilfe beim Camera Matching, aber für den Hobbybereich tut es auch erst mal, sich die Farben an gleichen Stellen aus den Realbildern zu maskieren und zu picken. Voraussgesetzt eben, man hat mit beiden Kameras auch das gleiche aufgenommen, sonst wird es extrem schwierig.
      Ebenfalls ist bei so was unumgänglich, mit rein manuellen EInstellungen, vor allem im Weißabgleich, gefilmt zu haben oder zu filmen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 6 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • @Chipmunk Wenn ich es richtig sehe hat die Karte nur die sechs 100% Tönung .
      Die Felder sind andere Farbtöne die
      Die 50% könntest Du also nicht kontrollieren oder Anpassen.

      Auch die Hauttöne und der Graukeil sind nicht auf der Farbkarte vorhanden.

      Damit hättest Du also
      Nur die Langen Linien im gezeigten Diagramm von Skyscope.
    • Chipmunk schrieb:

      Reicht als Farbchart sowas für einen Amateur oder muss es die >100€ Klasse sein?
      Nicht so wirklich, das ist eher ein Foto-Chart und damit eher eine Behelfskrücke.
      Grundsätzlich bildet die Reihe neben den Grau-Chips zwar die relevanten 6 Video-Grundfarben ab, der Rest ist aber überflüssig, und es fehlen bspw. auch die nicht ganz unwichtigen 6 Chips mit 50% Sättigung, von den Hauttönen ganz zu schweigen.
      Ja, auch dieses Chart wird bspw. von Resolve für automatischen Abgleich unterstützt, aber die Automatik funktioniert generell mit allen Charts eher mässig, man kommt um manuellen Abgleich nie herum, wenn es denn passen soll.

      Und neben dem Farbabgleich kann man das Video-Chart ja auch für Einstellung, Korrektur und Angleich von Belichtung und Kontrast verwenden, es hat dazu auch ein glänzendes Schwarz-Feld (Schwarz ist damit auch wirklich Schwarz und nicht reflektiertes Schwarz, also Grau), welches Foto-Charts in der Regel fehlt.

      Wie so oft, will man es richtig, kostet es leider meist auch richtig, und wer billig kauft, kauft nicht selten zweimal. Ansonsten gibt es auch Günstigeres, mal nach "Farbkarte Video" oder so googeln, wobei dann die Farben auch selten 100% kalibriert sind.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von skyscope ()

    • Diesen hab ich mir letztes Jahr bestellt. Hat zwar erstmal ziemlich weh getan, so viel Geld für "ein Stück Plastik" in die Hand zu nehmen, aber abgesehen von den tatsächlich wichtigen, oben aufgeführten Features finde ich es auch extrem wichtig, dass das Teil handlich und robust ist. Und das ist es auf jeden Fall, das kann man problemlos in den Rucksack schmeißen und da passiert gar nix. Und das ist mir zig mal lieber als ein bedrucktes Stück Pappe, was jederzeit knicken kann oder schlimmstenfalls bei etwas Nässe schon unbrauchbar wird.

      amzn.eu/d/5YWtL03
    • Ja, den habe ich auch noch, der lebt als Immer-Dabei in meinem Camera-Case. Mach einen Aufkleber drauf, der ist begehrt, ich habe schon den zweiten. ;)
      Zum Matchen aber wieder nur bedingt geeignet, wegen der fehlenden 50% Chips, daher habe ich zusätzlich noch den größeren normalen, der selten dann mitkommt, wenn die Kameras mal etwas weiter weg stehen.

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