Nachtflug Mini 3 Pro Bitrate von 19000 kBit/s noch normal?

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    • Nachtflug Mini 3 Pro Bitrate von 19000 kBit/s noch normal?

      Hallo zusammen,

      gestern habe ich einen kurzen Nachtflug mit dem Mini 3 Pro gestartet. Der Standort war wirklich dunkel, und das Filmobjekt
      waren zwei beleuchtete Fenster mit einem besonderen Look (kein Wohnraum) in etwa 10 Metern Höhe – kein großes Ding.

      Für die Drohne selbst war es eine kleine Herausforderung, da die Sensoren danach verlangten: Gib mir etwas!!!
      Einmal war sie richtig zickig, es war nicht einfach, sie dann noch zu kontrollieren. Eine Taschenlampe hätte sie vielleicht beruhigt, aber ich hatte keine dabei.

      Dann hatte ich endlich 4 Aufnahmen im Kasten und stellte fest, dass die Dateien eine Bitrate von 19.000 kBit/s haben.
      Mir ist schon klar, dass bei so wenig Details keine 150.000 kBit/s möglich sind, aber bei den Fenstern ändert sich die Situation ein wenig.
      Die Aufnahmen sind gut, es gibt kaum Rauschen, aber 19.000 kBit/s erscheinen mir extrem wenig.

      Was meint Ihr? Wie sind eure Erfahrungen?

      P.S. Ich habe so etwas schon einmal erlebt mit der Phantom 4 Pro. Es war ein enormer Aufwand, nachts zu dem Drehort zu gelangen, teils gefährlich, um am Ende mit 15.000 kBit/s dazustehen."
    • Es gab mal ein Thread in dem über Bitrate gesprochen wurde. 150 MBit gibt es nur mit der höchsten Auflösung und Bildwiederholrate.
      Welche Auflösung und fps hast Du denn gefilmt?

      Es gab mal einen Thread wo die Bitraten der Mini 3 oder Mavic 3 gepostet wurden.
      Selbst mit der Suche konnte ich den Thread nicht finden...
    • Habe den Beitrag ebenfalls nicht gefunden, hier ein paar Daten zu den Mediainfos.

      Format : MPEG-4
      Dateigröße : 48,1 MiB
      Dauer : 20s 554 ms
      Gesamte Bitrate : 19,6 Mb/s
      Bildwiederholungsrate : 29,970 FPS
      Format : HEVC

      Format/Info : High Efficiency Video Coding
      Format-Profil : Main 10@L5@Main
      Codec-ID : hvc1
      Codec-ID/Info : High Efficiency Video Coding
      Bitrate : 19,6 Mb/s
      Breite : 3 840 Pixel
      Höhe : 2 160 Pixel

      Bildseitenverhältnis : 16:9
      Modus der Bildwiederholungsrate : konstant
      Bildwiederholungsrate : 29,970 (30000/1001) FPS
      originale Bildwiederholungsrate : 29,000 FPS
      Color space : YUV
      Chroma subsampling : 4:2:0
      Bit depth : 10 bits
      Bits/(Pixel*Frame) : 0.079
      Stream-Größe : 48,1 MiB (100%)
      Color range : Limited
      Color primaries : BT.709
      Transfer characteristics : BT.709
      Matrix coefficients : BT.709
      Codec configuration box : hvcC
    • Erklärst du mir mal wo das Problem liegt?

      Wenn ich im komplett dunklen Raum ein Video aufnehmen, dann sind dort doch keine Details und keine Helligkeitsunterscheide im Video, woraus soll denn bitte eine Datenrate kommen wenn nichts da ist?

      Ich denke da evtl. falsch, weil ich an Einzelbilder denke, Beispiel:
      Einzelbild JPG schwarz hat 52KB, ein normales mit Himmel und Landschaft, bringt es auf 2,7MB

      Schwarzes Bild 29,97fps ohne beleuchtete Fenster müsste demnach ca. 12.500kBit/sec kommen, da bist du mit 19.000kBit/sec doch im Rahmen mit viel Dunkel und ein paar Fenstern.

      Klär mich mal auf bitte :/
      ..
      Mini 3 Pro, Macbook Air M2
    • TimDJI schrieb:

      Beispiel:
      Einzelbild JPG schwarz hat 52KB, ein normales mit Himmel und Landschaft, bringt es auf 2,7MB

      Schwarzes Bild 29,97fps ohne beleuchtete Fenster müsste demnach ca. 12.500kBit/sec kommen
      Deine Rechnung käme zumindest theoretisch für ein MJPEG kodiertes Video hin, bei dem immer noch jeder Frame alleinstehend als Vollbild kodiert wird. h.264/h.265 funktionieren aber anders, Stichwort: Delta-Kompression. Hier werden - vereinfacht gesagt - nur die Unterschiede von einem Frame zum nächsten kodiert und nur nach einer gewissen Anzahl (z.B. nach 30 Frames) wieder ein Vollbild.

      Der Gedanke dahinter ist aber schon ganz richtig. Wenn das Bild tatsächlich weitgehend "schwarz" wäre, dann ließe sich das sehr effektiv komprimieren - selbst bei verlustfreier Kompression. Ein Modus mit einer Bitrate von 150 kbps sagt eigentlich nur, auf welchen Maximalwert die Bitrate vom Encoder begrenzt wird. Wenn das Bildmaterial das aber gar nicht hergibt, dann füllt der Encoder das auch nicht bis zu den 150 Mbps künstlich auf, nur um zwanghaft diese Datenmenge zu produzieren.

      Ein Killer ist dann ggf. das Rauschen. Hier hängt es davon ab, wie stark das Rauschen bereits vor dem Encoding reduziert wurde. Wenn das Bild zwar für den Betrachter weitgehend schwarz aussieht, kann es immer noch einiges an Rauschen enthalten. Da dann nahezu nichts im Bild zu finden ist, das sich nicht von Frame zu Frame verändert hat, bringt das Delta-Encoding keinen Vorteil mehr und es greift nur noch die Einzelbild-Kompression, die dann im Wesentlichen die hochfrequenten Anteile wegglättet. Wenn die Maximalbitrate ausgeschöpft ist, wirkt das ähnlich wie eine Entrauschung - das Bild vermatscht...

      Wenn Du also beim Nachtflug "nur" 19 Mbps hattest, dann heißt das auch, das in dem Falle recht stark entrauscht wurde.

      Auch 19 Mbps sind immer noch recht viel. Die üblichen Videoplattformen re-encoden z.B. FullHD (1080p) auf rund 5-6 Mbps und meistens sieht auch das immer noch recht brauchbar aus. Allerdings werden da noch viele weitere, rechenintensivere Eigenschaften der h.264 / h.265 Encoder genutzt, für die eine Consumer-Drohne i.d.R. nicht die dafür nötige Echtzeit-Rechenleistung hat.
    • Danke für die Erklärung, ja da stand ich etwas auf der Leitung, ich hatte das schon mal gelesen mit der Berechnung (nur Unterschied zu vorherigen Frame), war wohl wieder weg im Kopf :)
      Bedeutet auf die Frage des TO bezogen, dass 19Mbit nicht zwangsläufig ungewöhnlich wenig, sondern normal ist für Material, was überwiegend dunkle Bereiche ohne viele Änderungen plus eine deutliche Entrauschung durchlaufen hat, oder?
      ..
      Mini 3 Pro, Macbook Air M2
    • TimDJI schrieb:

      Erklärst du mir mal wo das Problem liegt?

      Wenn ich im komplett dunklen Raum ein Video aufnehmen, dann sind dort doch keine Details und keine Helligkeitsunterscheide im Video, woraus soll denn bitte eine Datenrate kommen wenn nichts da ist
      komplett dunklen Raum? Keine Ahnung wen du da zitierst. So klein sind die Fenster nicht und sie sind gut beleuchtet mit einem besonderen Look. Die Aufnahme lohnt sich, ich verbrenne ungern Zeit. :)

      Mein Thema ist folgendes wie bereits Anfangs beschrieben:
      Mir ist schon klar, dass bei so wenig Details keine 150.000 kBit/s möglich sind, aber bei den Fenstern ändert sich die Situation ein wenig.
      Die Aufnahmen sind gut, es gibt kaum Rauschen, aber 19.000 kBit/s erscheinen mir extrem wenig.

      el Kopto schrieb:

      TimDJI schrieb:

      Beispiel:
      Einzelbild JPG schwarz hat 52KB, ein normales mit Himmel und Landschaft, bringt es auf 2,7MB

      Schwarzes Bild 29,97fps ohne beleuchtete Fenster müsste demnach ca. 12.500kBit/sec kommen
      Deine Rechnung käme zumindest theoretisch für ein MJPEG kodiertes Video hin, bei dem immer noch jeder Frame alleinstehend als Vollbild kodiert wird. h.264/h.265 funktionieren aber anders, Stichwort: Delta-Kompression. Hier werden - vereinfacht gesagt - nur die Unterschiede von einem Frame zum nächsten kodiert und nur nach einer gewissen Anzahl (z.B. nach 30 Frames) wieder ein Vollbild.
      Der Gedanke dahinter ist aber schon ganz richtig. Wenn das Bild tatsächlich weitgehend "schwarz" wäre, dann ließe sich das sehr effektiv komprimieren - selbst bei verlustfreier Kompression. Ein Modus mit einer Bitrate von 150 kbps sagt eigentlich nur, auf welchen Maximalwert die Bitrate vom Encoder begrenzt wird. Wenn das Bildmaterial das aber gar nicht hergibt, dann füllt der Encoder das auch nicht bis zu den 150 Mbps künstlich auf, nur um zwanghaft diese Datenmenge zu produzieren.

      Ein Killer ist dann ggf. das Rauschen. Hier hängt es davon ab, wie stark das Rauschen bereits vor dem Encoding reduziert wurde. Wenn das Bild zwar für den Betrachter weitgehend schwarz aussieht, kann es immer noch einiges an Rauschen enthalten. Da dann nahezu nichts im Bild zu finden ist, das sich nicht von Frame zu Frame verändert hat, bringt das Delta-Encoding keinen Vorteil mehr und es greift nur noch die Einzelbild-Kompression, die dann im Wesentlichen die hochfrequenten Anteile wegglättet. Wenn die Maximalbitrate ausgeschöpft ist, wirkt das ähnlich wie eine Entrauschung - das Bild vermatscht...

      Wenn Du also beim Nachtflug "nur" 19 Mbps hattest, dann heißt das auch, das in dem Falle recht stark entrauscht wurde.

      Auch 19 Mbps sind immer noch recht viel. Die üblichen Videoplattformen re-encoden z.B. FullHD (1080p) auf rund 5-6 Mbps und meistens sieht auch das immer noch recht brauchbar aus. Allerdings werden da noch viele weitere, rechenintensivere Eigenschaften der h.264 / h.265 Encoder genutzt, für die eine Consumer-Drohne i.d.R. nicht die dafür nötige Echtzeit-Rechenleistung hat.
      Das ist sehr gut wie du es beschrieben hast. Die 19 Mbps erschienen mir wenig, da ja die hellen, beleuchteten Fenster gefilmt wurden, darum ging es ja letztendlich.
      Aber vielleicht lag es auch daran, dass 50% des Fluges im dunkeln waren und die weiteren 50 % bei dem beleuchteten Fenstern.

      Bei dem 2ten Mal habe ich, wie bereits erwähnt, unter fast ähnlichen Voraussetzungen mit etwas mehr künstlicher Beleuchtung die 152 Mbps erhalten.

      Ist ist doch immer ein Mbps Durchschnittswert. Mal Angenommen man filmt bei kpl. Dunkelheit an einem Vulkan, dann die Eruption und es wird sehr hell, dann hat man am Ende eine durchschnitts Mbps Zahl obwohl die eigentliche Szene, die Eruption den Maximalwert an Mbps erreicht hat.

      Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von MardanTopic ()

    • Was soll daran enttäuschend sein? Ich glaube, einige verwechseln hier "Qualität" mit "Dateigröße/Bitrate". Mit entsprechender Rechenleistung und/oder Zeit für die Kodierung und passendem Codec bekomme ich bei menschlich als gleich wahrgenommener Qualität die Bitrate der Drohnen sicherlich mindestens nochmal halbiert, wenn nicht noch kleiner.

      Zudem kann höhere Bitrate auch mehr Rauschen bedeuten, da besonders sogenannte "Noise" von den Codecs ganz schlecht komprimiert werden kann.

      Im Prinzip ist so gut wie alles "normal", solange das Bild die Qualität liefert, die man gewohnt ist. Nur wenn die Qualität leidet und man dann feststellt, dass die Bitrate außergewöhnlich niedrig war, könnte man hier einen Zusammenhang vermuten und deswegen mal nachforschen.
    • makikatze schrieb:

      Was soll daran enttäuschend sein? Ich glaube, einige verwechseln hier "Qualität" mit "Dateigröße/Bitrate". Mit entsprechender Rechenleistung und/oder Zeit für die Kodierung und passendem Codec bekomme ich bei menschlich als gleich wahrgenommener Qualität die Bitrate der Drohnen sicherlich mindestens nochmal halbiert, wenn nicht noch kleiner.
      Naja mehr Bitrate = mehr Informationen im Bild = mehr Details.
      Klar ist der Unterschied zwischen 93 und 100 Mbits kaum bis gar nicht wahrnehmbar (messbar bestimmt) aber dennoch.

      Und das will ich sehen, 4k Video bei 100 Mbits gegen das gleiche Video mit nur 50 Mbits.
      Der Unterschied wird auf einem 4k Display sichtbar sein.
      Kodiere MKV Files seit fast 20 Jahren, ich weiß wie viele Bitrate das Bild bei 4K/1080p haben sollte.
    • Alex B. schrieb:

      Naja mehr Bitrate = mehr Informationen im Bild = mehr Details.
      Eben Ja und Nein. Mehr Bitrate ist nicht automatisch mehr Details und das auch nicht mal innerhalb eines Codecs. Das kann sich auch einfach um höheres Rauschen beim schlechteren Sensor handeln. Dann ist das Bild mit mehr Bitrate sogar schlechter, weil deine "Details" dann einfach stärkeres Rauschen sind.

      Wenn du wirklich seit fast 20 Jahren MKV-Dateien erzeugst (ffmpeg als de facto Standardtool, welches ja sogar einige Tools unter der Haube benutzen, unterstützt das Format zwar gerade mal seit 16 Jahren, aber gut, vielleicht arbeitest du ja wirklich so lange damit, immerhin gibt es das Format selbst seit genau 20 Jahren), solltest du den Unterschied zwischen unterschiedlichen Parametern innerhalb derselben Codecs und den Unterschied zwischen Codecs kennen.

      Und Matroska ist ja auch nur ein Container für den Inhalt und der muss noch nicht mal ein Video sein (deshalb gibt es ja unter anderem .mkv und auch .mka als Endung). Der Inhalt ist hier das interessante.

      Bei den Video-Codecs braucht z. B. bei gleicher wahrnehmbarer Qualität im Mittel AV1 20% weniger Bitrate als HEVC/H.265 (Quelle: AV1 vs. H.265), was selber wiederum etwa 40% weniger Bitrate braucht als H.264 (Quelle: H.265 vs. H.264).

      Dann kommt, dass die Prozessoren der kleinen Dröhnchen sicherlich alle keine Supercomputer sind. Daher ist alleine die Kompression der Bitrate HEVC/H.265 schon mal garantiert nicht optimal (es geht schließlich darum, die Videos in Echtzeit auf die Karte zu schreiben, und nicht um besonders kleine Dateien zu bekommen).
      Angenommen, die Drohnen könnten beim Speichern in Echtzeit etwa mit dem "Medium"-Preset des Referenzencoders x265 mithalten (unwahrscheinlich für 4K/60fps, aber gehen wir einfach mal davon aus), ich kann es mir aber am PC erlauben, das "Slow"-Preset zu verwenden, dann kann ich bei gleicher Qualität (streng genommen sogar minimal besserer Qualität) noch einmal um die 20% einsparen (Quelle: Choosing an x265 preset) und das nur innerhalb des H.265 Codecs.

      Deshalb doch, ich erlaube mir die fundierte Behauptung aufzustellen, dass ich das 100 Mbit H.265-Video aus der Drohne dir ohne wahrnehmbaren Unterschied als 50 Mbit AV1-Video anbieten kann.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von makikatze () aus folgendem Grund: Zahlendreher korrigiert

    • Die 20 Jahre musst du nicht auf die goldene Waage legen, sind aber annähernd so viele, habe nie gezählt.
      Theorie vs. Praxis. In der Theorie geht deine Formel auf, in der Praxis sieht man auf 4k Displays den Unterschied, jedenfalls ist es meine Erfahrung.

      Wenn du willst stell doch mal ein und dasselbe Video hier zur Verfügung, würde ich gern sehen und mich eines besseren belehren lassen, man lern ja nie aus ;)
    • Mache ich gerne, sobald meine Mini 4 Pro angekommen ist. Ich habe nämlich leider noch kein Drohne, um selber mal ein entsprechendes Video aufzunehmen. Reiche den Vergleich aber gerne nach, sobald meine Mini 4 Pro angekommen ist (leider lässt sich MediaMarkt hier momentan sehr viel Zeit, da haben viele den MwSt-Deal genutzt) :)

      Wie schon gesagt, das geht vor allem deshalb ziemlich sicher, weil die Drohnen die Videos in Echtzeit aufnehmen müssen und deshalb gar nicht die Zeit haben, sich um großartige Kompression des Videomaterials zu kümmern. Ein ideal gerendertes 4K-Video aus nem professionellen Mastering (z. B. von einer 4K Blu-ray) kriegt man garantiert nicht um 50% reduziert ohne Verluste (höchstens vielleicht eben um die ca. 20%, wenn man eben den Codec auf AV1 wechselt).