Drohne landen auf einem Boot

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    • Drohne landen auf einem Boot

      kleiner Erfahrungsbericht:

      alles vielfach erprobt auf 8,5 Meter Kajütmotorboot mit Flybridge (Husky Dane)


      Vorher checken, ob man hier überhaupt fliegen darf.

      Landung:

      Drohne über Boot fliegen
      Boot aufstoppen (wer das nicht hinbekommt, sollte kein Boot fahren)
      Hinderniserkennung ausstellen (z.B. über Sportmode)
      Drohne nach unten dirigieren in Höhe etwas über Kopf (Greifhöhe)
      Drohne mit der Hand greifen
      Motor ausstellen auf Fernbedienung (meinetwegen auch Drohne umdrehen, tue ich nicht, linken Steuerknüppel runterziehen ist ruhiger)


      Hat mit Air 2, Air 2S, Mini 2, Mini 3 pro, Mavic 3/pro vielfach problemlos geklappt.

      Man sollte es nicht tun, wenn man nicht ausreichend Erfahrung mit dem Greifen der Drohne aus der Luft auf dem Festland gemacht hat.
      Das Ausstellen der Hindernisvermeidung ist sehr hilfreich/notwendig (zumindest bei der Air 2/Air 2S).

      Die Mavic 3 pro kann gut von unten vorne an den Rumpf gegriffen werden.
      Die Mini 3 pro greife ich von hinten an den Rumpf/Akkuklemmen.

      Man kann einen Handschuh bei Greifen tragen, verringert das Verletzungsrisiko. Greifen mit Handschuh ist aber etwas schwieriger, da mit Handschuh das Greifen etwas schlechter zu kontrollieren ist. Ich greife mit Handschuh nur, wenn es arschkalt ist.

      Ist nicht geeignet für starken Wind, wenn die Drohne im Wind tanzt. Dann greife ich auch auf dem Festland die Drohne nicht mit der Hand aus der Luft, sondern lande sie.

      Auf einem Segelboot mit Mast etc. und fehlender Freifläche auf dem Boot könnte das anspruchsvoller und risikoreicher werden. Aber wer segelt, ist ja sicher andere Schwierigkeiten gewohnt.



      Folgende Idee zum Landen bei starkem Wind (wenn es denn unbedingt sein muss):

      Einer stoppt das Boot gegen den Wind auf und hält Position mit leichter Motorkraft.
      Der Zweite steuert die Drohne über das aufgestoppte Boot.
      Der dritte hält eine große Umzugskiste unter die Drohne.
      Der Zweite leitet den Landevorgang über dem Umzugskarton ein.

      Da die Drohne auch bei starkem Wind stabil in der Luft steht, kann sich der, der das Boot aufstoppt, zur Not an der stabil stehenden Drohne orientieren.
    • Die AIR3 checkt auch im Sportmodus, dass die Hand keine geeignete Landefläche darstellt. Die unteren Sensoren sind offensichtlich auch im Sportmodus aktiv.
      Habe das mehrfach ausprobiert. N- und S-Modus machen da keinen Unterschied.
      Die AIR3 hoovert etwa 30 bis 40 cm über der Hand und "weigert" sich nach unten zu fliegen.
      Handlandung geht trotzdem, indem man lange genung probiert die Drohne auf die Hand abzusenken.
    • Meine Erfahrungen beim Landen auf dem fahrenden Boot:

      Das Problem beim landen auf dem fahrenden Boot ist ja, dass die Drohne im letzten Flugabschnitt (der eingeleiteten Landung) nur noch genau senkrecht nach unten sinkt und die Vorwärtsbewegung des Bootes nicht mehr mit macht.

      Da habe ich es inzwischen bereits mehrfach so gemacht, dass ich von hinten an das am besten auf gleichbleibendem Kurs fahrende Boot herangeflogen bin und dann die Drohne so tief gelenkt habe, dass man sie fliegend aus der Luft greifen kann. Am Besten greift eine zweite Person (die das auch schon mal geübt haben sollte) nach der Drohne und nicht der Fernpilot. Sofern ruhige See herrscht und das Boot die Höhe nicht zu sehr verändert kann das Fangen auch der Pilot selbst machen - aber spätestens wenn man zum Vorwärtsflug auch noch dauernd die Flughöhe angleichen muss, hat man als Fernpilot dazu keine Hand mehr frei.

      Beim Greifen am besten von schräg vorne oder hinten und von unten - da ist man am weitesten von den Propellern weg. Und schräg damit man mit der Hand nicht zu früh unter die nach unten gerichteten Sensoren kommt.

      Man kann die Motoren dann abschalten indem man die Steuerknüppel nach unten innen bewegt (das muss man aber zumindest bei meiner Drohne vorher in den Einstellungen aktiviert haben) oder der Fänger dreht die Drohne dann schnell auf den Kopf - was häufig schneller geht, aber etwas Geschick und Platz braucht.

      Gruß, Jörg
      --
      Gruß aus dem Saarland, Jörg
    • AIR2S_Goofy schrieb:

      Die AIR3 checkt auch im Sportmodus, dass die Hand keine geeignete Landefläche darstellt. Die unteren Sensoren sind offensichtlich auch im Sportmodus aktiv.
      Habe das mehrfach ausprobiert. N- und S-Modus machen da keinen Unterschied.
      Die AIR3 hoovert etwa 30 bis 40 cm über der Hand und "weigert" sich nach unten zu fliegen.
      Handlandung geht trotzdem, indem man lange genung probiert die Drohne auf die Hand abzusenken.
      Ich habe noch nie verstanden, was an Landungen auf der Handfläche so prickelnd sein soll.

      Mein Neffe hat sich dabei vom Air 2S Propeller eine Fingerkuppe abschlagen lassen, weil bei Wind die Drohne doch irgendwie von der Hand wieder runtergefallen ist. Zum Glück ist nach Notaufnahmebesuch die Fingerkuppe wieder angewachsen.

      Greifen, wenn die ruhig genug in der Luft steht, und Motor abstellen ist ein Weg, da kann ich das Risiko abschätzen und bin nicht irgendwelchen Prozeduren, die die Drohne macht oder vielleicht anders macht, ausgeliefert.



      @Jörg
      Als Sportbootfahrer ist es natürlich eine schöne und sportliche Herausforderung, bei fahrendem Boot die Drohne aus der Luft zu pflücken.

      Stressfreier, ungefährlicher und wahrscheinlich auch viel schneller erledigt ist aber die Variante: Aufstoppen und dann Greifen.

      Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von Ulrich60b ()

    • AIR2S_Goofy schrieb:

      Die AIR3 checkt auch im Sportmodus, dass die Hand keine geeignete Landefläche darstellt. Die unteren Sensoren sind offensichtlich auch im Sportmodus aktiv.
      Seit dem letzten Update von Mini 4 und Fly-App kann man die unteren Sensoren abschalten, muss das jedoch bei jedem Flug nach dem Abheben erneut tun. Das macht das Greifen aus der Luft und Abschalten der Motoren jetzt noch deutlich leichter. Ich könnte mir vorstellen, dass dies neuerdings auch bei den anderen Modellen möglich ist oder bald eingeführt wird.

      Gruß Gerd
    • Ulrich60b schrieb:

      Ich habe noch nie verstanden, was an Landungen auf der Handfläche so prickelnd sein soll.

      Mein Neffe hat sich dabei vom Air 2S Propeller eine Fingerkuppe abschlagen lassen, weil bei Wind die Drohne doch irgendwie von der Hand wieder runtergefallen ist. Zum Glück ist nach Notaufnahmebesuch die Fingerkuppe wieder angewachsen.

      Greifen, wenn die ruhig genug in der Luft steht, und Motor abstellen ist ein Weg, da kann ich das Risiko abschätzen und bin nicht irgendwelchen Prozeduren, die die Drohne macht oder vielleicht anders macht, ausgeliefert.
      Sage ich seit Jahren und ist eines von vielen Beispielen dafür, dass man sich hier den Mund fusselig schreiben kann, und das alles eh nix bringt. Da wird eher den Handflächen-Clipchen von depperten Youtubern vertraut, die nur alle 8 Wochen mal ne Drohne für das eigene Affliate-Pragramm "testen". :)

      __

      Zum Greifen vom Boot werde ich an der Mavic 3 übrigens im Sommer wieder einen GoPro Mount verwenden, der mir unter der Drohne eine 1/4" Gewinde bietet, da kommt dann ein kleiner und leichter Selfiestick dran, in meinem Fall der von Insta360.
      Habe ich in der Art letztes Jahr schon verwendet, klappt prima und auch bei Seegang.Und die FPV-Drohnen disarme ich knapp über dem Bug und lasse sie einfach auf ein dickes Handtuch über dem Netz (Katamaran) plumpsen.
    • Ulrich60b schrieb:

      @Jörg
      Als Sportbootfahrer ist es natürlich eine schöne und sportliche Herausforderung, bei fahrendem Boot die Drohne aus der Luft zu pflücken.

      Stressfreier, ungefährlicher und wahrscheinlich auch viel schneller erledigt ist aber die Variante: Aufstoppen und dann Greifen.
      Volle Zustimmung. Nur bei Segelbooten ist das Aufstoppen halt (etwas) mehr Aufwand und je nach Windsituation sogar schwierig.
      Ich bin auch kein Freund von Starts und Landungen in der Hand. Einzig auf dem Boot macht es in meinen Augen ggf Sinn - aber nur mit viel Vorsicht.

      Eine wie auch immer geartete "Greif-Hilfe" unter der Drohne ist da wirklich richtig sinnvoll und erleichtert das Ganze. Die macht die Drohne aber auch windanfälliger.
      --
      Gruß aus dem Saarland, Jörg
    • Stressfreier, ungefährlicher und wahrscheinlich auch viel schneller erledigt ist aber die Variante: Aufstoppen und dann Greifen.
      Bei diesem Punkt bin ich allerdings anderer Meinung. Für alle Beteiligten, Drohnenpilot, Drohnenfänger und Steuermann, ist es doch viel entspannter, die Drohne einfach unter Fahrt zu fangen. Das Boot liegt doch unter Fahrt viel ruhiger im Wasser und bewegt sich berechenbarer, als wenn es auf der Stelle herumdümpelt und von den Wellen herumgeworfen wird. Das gilt besonders für Segelboote, aber auch für Motorboote. Zumal Boote, die auf ihr Ruder angewiesen sind, nach dem Aufstoppen dann manövrierunfähig sind und die Position eh nicht halten können. So ein Manöver zu fahren, das draußen auf dem offenen Wasser die Präzision eines Anlegemanövers erfordert, macht doch keinen Sinn, wenn es viel einfacher ist, die kleine Drohne überm Boot zu manövrieren, als das große Boot unter der Drohne. Letzten Endes muss man als Pilot so oder so die Bewegung des Bootes ausgleichen, und das finde ich viel einfacher, wenn ich nur im Vorwärtsflug die Geschwindigkeit und Höhe anpassen muss, als beim Herumdümpeln auch noch jede Welle seitwärts ausgleichen zu müssen.

      Zuletzt gefangen habe ich eine Phantom. Das ist schon eine Weile her. Die hatte auch noch ihre praktischen Griffe. :) Pilot war ich aber nur mit FPV Drohnen, damit geht die Bruchlandung quasi leichter, je schneller das Boot ist.

      Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von gsezz ()

    • skyscope schrieb:

      Und die FPV-Drohnen disarme ich knapp über dem Bug und lasse sie einfach auf ein dickes Handtuch über dem Netz (Katamaran) plumpsen.
      Das ist effizient und praktisch, aber viel zu unspektakulär!

      DJIs Lieblingskäufer einer Avata fliegt natürlich durch eine offene Luke unter Deck und beendet den Flug gekonnt im schwarzen Loch unter einem Kissen in der Sofalandschaft, nachdem kurz vorher noch die spritzende Gischt der Bugwelle durchpflügt wurde.